Vorsichtiger Anfang
Beide Mannschaften begannen vorsichtig und trugen Sorge zum Puck. So dauerte es bis zur 8. Minute, bis Denis Malgin mit einem Schuss von der Seite erstmals für wirkliche Torgefahr sorgte. Mehr als lichterloh brannte es allerdings vor dem HCD-Gehäuse während der ersten Zürcher Überzahlphase. Die Davoser schafften es nicht, das schnelle und präzise Kombinationsspiel der Gäste zu unterbrechen. So kam, was kommen musste: Jesper Förden hämmerte den Puck nach einem idealen, öffnenden Querpass von Sven Andrighetto zum 0:1 ins Tor (12.). Kurz danach erhielten auch die Platzherren ihre erste Powerplay-Möglichkeiten. Die Davoser spielten es nicht schlecht. Andres Ambühl und Allan McShane verpassten aber den Ausgleich knapp. Je länger das Startdrittel dauerte, umso mehr übernahmen die ZSC-Lions nicht nur die Spielkontrolle, sondern auch das Spieldiktat. Das dokumentierte nach dem Startdrittel auch die Statistik mit 14:4 Schüssen zugunsten der Gäste. HCD-Goalie Sandro Aeschlimann hielt sein Team mit mehreren Paraden im Spiel.
Zürcher Power
Die Zürcher powerten zu Beginn des zweiten Drittels gleich weiter. Es dauerte mehr als zwei Spielminuten, ehe der erste Davoser Block auswechseln konnte. Dann aber setzten die Bündner nicht mehr erwartete Kräfte frei. Sven Jung, Ambühl und vor allem Simon Ryfors – er schoss aus spitzem Winkel übers Tor – verpassten das 1:1. Das war umso bitterer, als Willy Riedi fast im Gegenzug für die Zürcher zum 2:0 traf (27.). Die Platzherren gaben sich aber noch nicht geschlagen. Sinnbildlich war der Anschlusstreffer. Mit letzter Kraft würgte Adam Tambellini den Puck nach Vorarbeit von Ryfors und Calle Andersson über die Torlinie (31.) Dabei wurde Kanadier noch von einem Gegner getroffen. Es sollte die letzte Aktion des HCD-Quali-Topskorers sein. Mit schmerzverzerrtem Gesicht verschwand er direkt in der Kabine. Die Davoser waren nun aber auf Augenhöhe mit den Zürchern. Gnadenlos nutzte jedoch der Titelverteidiger und Champions-League-Sieger auch sein zweites Powerplay. Erneut auf Pass von Andrighetto traf diesmal Malgin (35.). Die Davoser Reaktion folgte aber prompt und intensiv – und sie zahlte sich aus. Nach einem Weitschuss von Michael Fora nutzte Valentin Nussbaumer den Abpraller zum 2:3 (38.).
Davoser starten forsch ins Schlussdrittel
Im Streben nach dem (schnellen) Ausgleich starteten die Davoser zu forsch, sprich zu offensiv, ins Schlussdrittel. Das rächte sich. Nach nur 67 Sekunden nutzte Rudolfs Balcers bei einem Konter einen Andrighetto-Pass zum vierten Zürcher Treffer. Und die Gäste konterten gegen die nun alles riskierenden, aber logischerweise müde Platzherren weiter. Malgin (46.) und Dean Kuka (48.) schraubten das Skore bei schnellen Gegenstössen in die Höhe. Damit war der Match zwar gelaufen, nicht aber der letzte Kraftakt des HCD in dieser Saison. Ausgerechnet Ambühl verkürzte nach einem Schuss von Fora noch auf 3:6 (56.). Und den zweiten Assistpunkt liess sich Marc Wieser notieren. 126 Sekunden vor Spielende sorgte schliesslich Filip Zadina nach Pass von Stransky gar noch fürs versöhnliche 4:6-Schlussresultat.
Ambühl und Wieder beenden ihre Karriere
Mit dem Spielschluss ging nicht nur die starke Saison des HCD zu Ende. Andres Ambühl und Marc Wieser beendeten mit dieser Partie ihre langen und erfolgreichen Spielerkarrieren in Blaugelb. Beide wurden von den HCD-Fans noch lange lautstark und ausgiebig gefeiert. Für Ambühl wird es noch eine Verlängerung im Schweizer Nationalteam geben – möglicherweise mit seiner 20. WM-Teilnahme als krönendem Abschluss.